Ein Eigenheim kann nicht nur dazu dienen um darin zu leben, sondern auch als Kapitalanlage oder Altersvorsorge genutzt werden. Gerade die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten machen Immobilien immer beliebter. Nicht zu unterschätzen sind die finanziellen Risiken, die mit dem Erwerb einer Immobilie einhergehen.
Nicht selten kommt es zu einer fehlerhaften Beratung von Banken oder Bausparkassen. Diese fehlerhaften Beratungen können sogar den eigenen Ruin bedeuten. Der Grund für solche fehlerhaften Beratungen sind die Gewinninteressen dieser Unternehmen und die Nichtberücksichtigung der aktuellen Situation des Kunden.
Eine Immobilie kann im Wert steigen, muss Sie aber nicht. Gerade in Ballungszentren sind die Wertsteigerungen der letzten Jahren teilweise enorm. Im Durschnitt ist die Wertsteigerung von Immobilien nicht wirklich gestiegen.
Eine Immobilie ist somit für die meisten gar nicht als Geldanlage gedacht, sondern
wird als Wohnraum genutzt.
Um beurteilen zu können, ob die Immobilie für Ihre passt, gibt es grundlegende Fragen zu klären wie:
Wie sieht meine berufliche Zukunft aus?
Plane ich Kinder zu bekommen und wenn ja, wie viele?
Ist meine Arbeitsstelle sicher oder kann ich ggf. versetzt werden?
Bei Immobilien die noch nicht abbezahlt worden sind und verkauft werden müssen, kommen schnell hohe, zusätzliche Kosten auf den Verkäufer zu. Verluste sind dann praktisch vorprogrammiert. Zu dem kommen zumeist eine hohe Vorfälligkeitsentschädigung für den Kreditgeber.
Neben den Kosten für die eigentliche Immobilie, werden auch Kosten für den Grundbucheintrag, den Notar und für den Makler fällig. Je nach Fall können diese Kosten zusätzlich zehn Prozent des eigentlichen Kaufpreises betragen. Diese Kosten sollten mit in die Finanzplanung fließen.
Auch Aufwendungen für Sonderwünsche müssen mit einkalkuliert werden. Eine Nachfinanzierung ist in den allermeisten Fällen sehr teuer und muss nicht akzeptiert werden.
Was ist das richtige Finanzierungsmodell?
Für die meisten Menschen ist ein einfaches Annuitätendarlehen mit jährlichen Sondertilungsrechten ist die beste Finanzierungsform.
Heutzutage üblich sind Kreditverträge mit veränderbaren Tilgungssätzen. Das erhöht Ihre eigene Sicherheit und schafft ein gutes Gefühl.
Da nicht alle Banken solche Flexibilitäten anbieten, sollten Sie unbedingt mit mehreren Banken sprechen und das beste Angebot auswählen.
Um Geld zu sparen, kann man ein Darlehen unter bestimmten Voraussetzungen auch später umschulden.
Es kommt da auf die Zinsbindung an. Beträgt die Zinsbindung weniger als 10 Jahre, dann geht es nicht. Ist die Zinsbindung allerdings länger als zehn Jahre, dann ist das mit einem entsprechenden Kündigungsrecht möglich.
Ansonsten gibt es nur noch die Möglichkeit, dass die eigene Bank Sie freiwillig aus dem Kreditvertrag entlässt. In diesem Fall müssten Sie aber eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen, weswegen sich dann eine Umschuldung nicht mehr lohnen könnte.
Bleiben die Zinsen immer so niedrig?
Niemand kann wohl zu 100 Prozent vorhersagen, wie sich die Zinsen in der Zukunft entwickeln werden. Es gibt tatsäch Länder auf der Welt in denen der Leitzins seit Jahren unter einem Prozent liegt. Sie sollten Ihre Entscheidung, eine Immobilie zu erwerben nicht davon abhängig machen, wie lange die Zinsen niedrig bleiben oder nicht.
Ob die Zinsen in Deutschland in zehn Jahren noch weiter sinken oder sich verdoppeln kann man heute nicht sagen.
Haben Sie sowieso vor, ihre Immobilie in kürzester Zeit komplett abzubezahlen, so brauchen Sie sich auch keine Gedanken über die Zinsbindung zu machen.
Um sich aber vor höheren Zinsen in der Zukunft zu schützen, gibt es immer die Möglichkeit eine langfristige Zinsbindung einzugehen.
Die einfachste Methode um zu bestimmen, welche Kreditrate für Sie ideal ist, ist es herauszufinden, was Ihre monatlichen Ein- und Ausgaben sind. Um wirklich sicher zu sein, ist es ratsam zehn bis zwanzig Prozent mehr Ausgaben aufzurechnen, damit werden dann auch viele ungeplante Kosten gedeckt.
Auch Banken raten Ihren Kunden, dass die Kreditrate maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens betragen sollte. Die anderen 60 Prozent bleiben für die Lebenshaltung.
Auch die Zukunftsplanung muss beachtet werden. Planen Sie Kinder zu bekommen oder ist Ihr Arbeitsplatz auch wirklich sicher? Haben Sie weitere Rücklagen um Einkommensausfälle zu kompensieren?
Des Weiteren muss auch noch Geld aufgewendet werden um den Werterhalt der Immobilie aufrecht zu erhalten. Das sind in der Regel zwei Prozent des Wertes der Bausubstanz.
Umso weniger Eigenkapital Sie einsetzen, desto höher sind die Zinsen. Bei einem vorzeitigen Verkaufen sind die Schulden dementsprechend höher, als mit Eigenkapital.
Eine Eigenkapitalquote von zwanzig Prozent ist ideal.
Zum Eigenkapital zählt nicht nur das liquide Kapital auf dem Bankkonto, sondern auch Sparverträge, sowie Renten- und Kapitallebensversicherungen und andere Geldanlagen.
Zusätzlich sind weitere Rücklagen von Vorteil um einen gewissen, finanziellen Spielraum zu haben.