Der Handelskrieg, den der US-Präsident Donald Trump gegen Länder wie China entfesselte, mag auf den ersten Blick wie ein rein außenpolitisches oder wirtschaftliches Thema erscheinen. Doch die Auswirkungen reichen weit über Zölle und Exportzahlen hinaus. Denn dieser Zollkrieg hat auf die Immobilienfinanzierung in Deutschland Einfluss.
Die Einführung von Strafzöllen durch die USA führte zu Spannungen auf den internationalen Märkten. Investoren reagierten mit Zurückhaltung, was zu einem Rückgang der Renditen langfristiger Staatsanleihen führte. Diese sind jedoch ein Schlüsselindikator für Bauzinsen. In Deutschland fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen als Reaktion auf die globalen Unsicherheiten, was Baukredite zeitweise günstiger machte.
Was bedeutet das konkret für Kreditnehmer? Die Zinssätze für Baufinanzierungen hängen eng mit den Entwicklungen am Kapitalmarkt zusammen. Wenn die Anleiherenditen sinken, ziehen auch die Hypothekenzinsen nach. Ein Vorteil für alle, die ein Haus bauen oder kaufen wollen.
Auch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) spielt hierbei eine wichtige Rolle. Wegen der globalen Handelskonflikte rechnet die EZB mit wirtschaftlichen Risiken. Die Notenbank reagiert darauf, indem sie den Leitzins niedrig hält. Eine weitere Senkung des Leitzins wäre demnach nicht ausgeschlossen. Das bedeutet: Geschäftsbanken können sich demnach billiger Geld von der EZB leihen.
Und genau das kommt auch den Bauherren zugute. Wenn die Banken weniger Zinsen zahlen müssen, können sie Immobilienkredite günstiger anbieten.
So positiv sich das kurzfristig für die Immobilienfinanzierung anhört, mittelfristig birgt der Zollkrieg auch Risiken. Steigende Zölle verteuern importierte Waren und können die Inflation anheizen. Sollte die Teuerungsrate steigen, könnten Notenbanken gezwungen sein, ihre Zinspolitik zu ändern. Höhere Leitzinsen würden die Immobilienfinanzierung wieder verteuern.
Wer eine Immobilie finanzieren möchte, profitiert derzeit möglicherweise von historisch günstigen Zinsen. Doch der Spielraum für günstige Kredite könnte sich schnell wieder verengen, wenn sich die geopolitische Lage verschärft oder die Inflation deutlich anzieht.
Durch die wirtschaftliche Unsicherheit, welche die aktuelle Zollpolitik auslöst, sind viele Investoren in „sichere Häfen“ wie deutsche Staatsanleihen geflüchtet. Das hat die Renditen gedrückt und da Bauzinsen eng an diese gekoppelt sind, wurden Immobilienkredite günstiger. Das kann bedeuten, dass Sie Ihre Immobilie zu besonders günstigen Konditionen finanzieren können.
Wegen der globalen Unsicherheit bleibt die Europäische Zentralbank in ihrer Zinspolitik entspannt. Das stützt zusätzlich die günstigen Kreditbedingungen. Niedrige Leitzinsen bedeuten, dass Banken billiger an Geld gelangen, und das geben sie in Form günstigerer Hypothekenzinsen weiter.
Langfristig könnten Bauzinsen wieder steigen. Wer jetzt finanziert, sollte also über eine lange Zinsbindung nachdenken, um sich die aktuellen Konditionen zu sichern.
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