Immobiliennews Artikelansicht Zeitung Notebook Immobilienservice

Low-Tech-Immobilien: Clever bauen und sanieren

22 Juni
Low-Tech-Immobilien: Clever bauen und sanieren

Low-Tech-Lösungen im Bau- und Sanierungsbereich haben enormes Potenzial. Kürzlich erklärten Experten in einer Pressekonferenz, wie Technik und Ressourcen bei Neubauten und Sanierungen nicht nur helfen können, Klimaziele zu erreichen, sondern auch ordentlich Geld sparen. Für Immobilienbesitzer, die sich für eine sanierungsbedürftige Immobilie entscheiden wollen, ein Weg, um clever zu sanieren und Gel einzusparen? Natürlich hat auch ein Käufer eins Grundstücks die Chance bei einem Neubau seinen Geldbeutel zu schonen. Low-Tech-Immobilien könnten also laut den Experten schon bald eine Möglichkeit bieten, weniger Technik zu verwenden und trotzdem einen hohen Nutzen die aus der Sanierung resultiert zu genießen.

Weniger Technik, mehr Nutzen

Die Idee hinter Low-Tech-Immobilien ist simpel: So wenig Technik und Ressourcen wie möglich einsetzen. Professor Thomas Auer von der Technischen Universität München meint, dass die aktuellen Methoden oft nicht ausreichen, um die gewünschten Energieeffizienzstandards zu erfüllen. Mit weniger Technik und einem Fokus auf natürliche Belüftung und Kühlung können die Standards des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) trotzdem erreicht werden. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes. Im gleichen Zusammenhang könnten Immobilienbesitzer mit ihren Sanierungen zum Erreichen des Klimaziels beitragen.

Eine Studie der TU Braunschweig aus 2007 zeigt, dass die tatsächliche Energieeinsparung oft nicht den berechneten Werten entspricht. Der sogenannte Performance Gap liegt bei durchschnittlich 70 Prozent. Besonders auffällig ist, dass die natürlich belüfteten Gewerbeimmobilien im Schnitt 30 Prozent energieeffizienter sind als solche mit maschineller Belüftung. Das zeigt, wie vorteilhaft Low-Tech-Ansätze sein können.

Vorteile für Gewerbe- und Wohngebäude

Experten der Branche sehen besonders im Gewerbebereich großes Potenzial für Low-Tech. Geringere Betriebskosten, weniger Anfälligkeit für Schäden und gesunkene Kosten für technische Gebäudeausrüstung (TGA) könnten zu mehr Nutzfläche und höheren Erträgen führen. Ein Beispiel dafür ist das Maschinenhaus Schwabing in München, das erfolgreich mit Low-Tech modernisiert wurde.

Im Wohnbereich zeigen Untersuchungen der Universität Aarhus, dass der tatsächliche Energieverbrauch in dänischen Einfamilienhäusern oft stark von den berechneten Werten abweicht.

Herausforderungen und Lösungen

Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen. Investoren und Nutzer haben oft Bedenken hinsichtlich des Marktwerts und der langfristigen Rentabilität von Low-Tech-Immobilien. Experten geben zu bedenken, dass die aktuellen Bauvorschriften und Standards in Deutschland eine Hürde darstellen. Sie betonen jedoch, dass eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes und der Förderprogramme nötig ist, um ressourcenschonendes Bauen zu fördern.

Ausblick auf Low-Tech-Immobilien

Die Zukunft des Bauens, liegt in einem Ansatz, der weniger Technik und mehr natürliche, passive Lösungen einbezieht. Projekte wie das „we house Baakenhafen“ in der Hamburger HafenCity zeigen, dass nachhaltiger Wohnraum mit weniger Technik möglich ist. Photovoltaik und effiziente Direktstromheizungen ersetzen aufwendige Fußbodenheizungen und Wärmepumpen, was die Baukosten senkt und den CO2-Fußabdruck verringert.

Low-Tech-Immobilien bieten eine vielversprechende Lösung für die Herausforderungen im Bau- und Sanierungsbereich. Weniger Technik und effizienter Ressourceneinsatz führen zu erheblichen Einsparungen und helfen, Klimaziele zu erreichen. Viele Beispiele zeigen, dass Komfort und Energieeffizienz auch mit minimalem Technikeinsatz möglich sind. Es bleibt spannend, wie schnell Politik und Bauwirtschaft diese Ansätze umsetzen werden.

Artikel lesen

Weitere aktuelle Beiträge

18 Juni
Elementarschadenversicherung: Wird sie zur Pflicht?

In den vergangenen Jahren mussten Menschen in ganz Deutschland mit schweren Unwettern und den daraus resultierenden Folgen kämpfen. Erst kürzlich spitzte sich die Lage in Bayern nach starken Regenfällen zu. Leider haben bis heute nur wenige Hausbesitzer und Immobilieninvestoren eine Elementarschadenversicherung, welche die massiven materiellen Schäden absichert. Dieser Aspekte sorgt für Unruhen in der Regierung […]

Artikel lesen
15 Juni
Neue Grundsteuer: Zweifel am Bundesmodell

Kommt es zu einer neuen Grundsteuer für Immobilienbesitzer? Erst vor wenigen Jahren hat die Neuberechnung der Grundstückssteuer für Sorgenfalten gesorgt. Jetzt sorgt die pauschale Bewertung des Bundesmodells für Aufsehen. In diesem Zusammenhang hat der Bundesfinanzhof (BFH) in zwei Verfahren entschieden, dass die pauschalen Bewertungen der Grundsteuer im Bundesmodell möglicherweise zu hoch sind. Eigentümer sollten die […]

Artikel lesen