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Klimaanpassungsgesetz: Neue Standards für Gebäude

2 Juli
Klimaanpassungsgesetz: Neue Standards für Gebäude

Der Juli bringt starke Veränderungen auch im Bereich der Immobilienwirtschaft. Seit 01. Juli 2024 ist offiziell das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft. Mit diesem neuen Gesetz will die Bundesregierung Vorsorge treffen und sich für die Veränderungen, die durch den Klimawandel entstehen, vorbereiten. Es soll ein verbindlicher Rahmen für Länder, Bund und Kommunen geschaffen werden. Doch was bedeutete dieses Gesetz jetzt für die Immobilienwirtschaft?

Begrünung von Dachflächen in Städten.

Ziel und Handlungsfelder des Klimaanpassungsgesetzes

Welches Ziel hat das neue Gesetz, welches seit Anfang Juli 2024 in Kraft getreten ist. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen des Klimawandels durch spezielle Maßnahmen zu verringern und damit Wirtschaft, Gesellschaft, Leben und Gesundheit sowie Natur und Ökosystem zu schützen. Vermieden werden sollen Schäden, die unter anderem durch Extremwetterlagen entstehen, welche auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Bundesregierung bis September 2025 eine Strategie entwickeln, die vorbeugende Maßnahmen einbezieht. Die Klimaanpassungsstrategie muss außerdem die wirtschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigen.

Welche Handlungsfelder könnten mit dem Gesetz verbunden sein? Zu den Feldern gehören auch Gebäude aller Art. Mögliche Maßnahmen könnten in diesem Zusammenhang sein:

  • Begrünung von Dächern
  • Fassadenbegrünungen
  • Energieeffiziente Gebäudestandards

Auch die Schaffung von Oasen innerhalb der Städte könnte eine Anregung sein, die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels zu verringern.

Wohnungsunternehmen sind nicht direkt betroffen

Dr. Ingrid Vogler, Leiterin Energie und Technik beim GdW, betonte, dass Wohnungsunternehmen zwar nicht direkt vom neuen Klimaanpassungsgesetz betroffen sind, sich jedoch bereits intensiv mit den Herausforderungen der Klimaanpassung auseinandersetzen. In naher Zukunft müssen sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger mit den Thematiken Überschwemmung, extreme Trockenheit und die Entwicklung lokaler Wärmeinseln. Um diesen schädlichen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, sollten sich auch Wohnungsunternehmen mit dem neuen Klimaanpassungsgesetz befassen.

Was ist der Wärmeinsel-Effekt? Wärmeinsel-Effekte sind Phänomene, bei denen städtische Gebiete aufgrund menschlicher Aktivitäten und baulicher Strukturen wärmer sind als ihr ländliches Umland. Diese Effekte entstehen durch mehrere Faktoren:

  • Versiegelte Flächen: Asphalt, Beton und andere Materialien absorbieren und speichern Wärme, was die Umgebungstemperaturen erhöht.
  • Gebäude und Infrastruktur: Gebäude speichern Wärme und geben sie langsam wieder ab, was die nächtlichen Temperaturen in Städten erhöht.
  • Weniger Vegetation: In städtischen Gebieten gibt es oft weniger Bäume und Grünflächen, die zur Kühlung beitragen könnten.

Diese Effekte führen zu höheren Temperaturen in Städten, was den Energieverbrauch (z. B. für Klimaanlagen) erhöht, die Luftqualität verschlechtert und gesundheitliche Probleme wie Hitzestress verschärft.

Klimaanpassungsgesetz

Um beispielsweise diesen speziellen Effekt in Großstädten wie Kassel, Berlin oder München zu verringern, soll das neue Gesetz Maßnahmen integrieren, die als Gegenwirkung dienen. Das könnten grüne Oasen in den Städten sein oder begrünte Dachflächen.

Sind Förderungen zur Begrünung von Gebäuden geplant?

Immobilienbesitzer und Investoren müssen sich verstärkt mit den neuen Maßnahmen befassen. Um die Umsetzung zu fördern, haben schon im vergangenen Jahr Städte und Kommunen begonnen, diese Maßnahmen zu fördern. Ein Vorzeigeprojekt ist Düsseldorf’s „Kö-Bogen II“ mit 30.000 Pflanzen. Und auch Hamburg scheint sich zu einer Vorzeigestadt zu entwickeln. Seit 2014 fördert die Stadt die Begrünung von Neubauten. Bisher sind 70 % der neugebauten Immobilien mit einer Begrünung versehen.

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