Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins am 17. Oktober 2024 erneut gesenkt. Das ist bereits die dritte Zinssenkung in diesem Jahr. Damit sinkt der Zinssatz, zu dem Banken sich Geld leihen, auf 3,40 Prozent. Auch der Einlagenzins, den Banken für überschüssige Gelder bei der Notenbank erhalten, wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent gesenkt. Diese Entscheidung könnte für Immobilienkäufer positive Folgen haben, da Bauzinsen dadurch weiter sinken könnten.
Mit der Entscheidung verfolgt die EZB das Ziel, die Konjunktur zu stützen. Durch niedrigere Zinsen können Kredite wieder günstiger werden. Das macht insbesondere den Immobilienkauf wieder attraktiver. Nach Einschätzung von Experten dürfte das aktuelle Zinsniveau für zehnjährige Immobiliendarlehen mittelfristig stabil bleiben. Ein starker Anstieg wird vorerst nicht erwartet. Die Bauzinsen liegen aktuell bei etwa 3,10 Prozent. In manchen Fällen sind sie sogar noch niedriger.
Für Immobilienkäufer bieten die gesunkenen Zinsen neue Möglichkeiten zur Investition. Das aktuelle Zinsniveau ermöglicht attraktivere Finanzierungen als in den vergangenen zwei Jahren. Im Jahr 2022 und auch noch 2023 lagen die Bauzinsen zeitweise bei über vier Prozent, was einen Stop in der Immobilienbranche zur Folge hatte.
Aktuell sind die Zinsen für Darlehen mit zehnjähriger Laufzeit günstiger als in den letzten Monaten. Das Zeitfenster ist somit interessant für Menschen, die jetzt den Schritt in Richtung Eigenheim wagen möchten.
Allerdings könnten die günstigen Kreditbedingungen die Immobilienpreise steigen lassen. Aktuell verzeichnen Experten einen massive Bewegung auf dem Immobilienmarkt. Die Dynamik kehrt zurück, was sowohl für Verkäufer als auch für Immobilienkäufer von Vorteil sein kann. Trotz steigender Preise bleibt das Finanzierungsumfeld deutlich attraktiver als noch vor einigen Monaten, was der Immobilienbrauche einen Aufschwung bringen könnte.
Trotz der aktuellen Zinssenkung warnen einige Experten vor zu großen Hoffnungen auf weiter sinkende Bauzinsen. Die Commerzbank schätzt, dass die Zinsen bis Sommer 2025 nur moderat sinken werden und danach sogar wieder leicht anziehen könnten. Immobilienkäufer sollten daher die aktuellen Vorteile nutzen, aber nicht auf dauerhaft günstige Finanzierungen setzen. Peter Axmann von der Hamburg Commercial Bank betont, dass die aktuellen Zinsentscheidungen der EZB bereits in den Markt eingepreist sind und daher langfristig keine deutliche Verbilligung der Bauzinsen zu erwarten ist.
Die Zinssenkung bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Für Immobilienkäufer bedeutet sie zunächst günstigere Finanzierungen, was den Erwerb von Wohneigentum attraktiver macht. Auf der anderen Seite könnten die Immobilienpreise aufgrund der gestiegenen Nachfrage wieder anziehen. Das könnte dazu führen, dass die Vorteile der günstigeren Zinsen durch höhere Kaufpreise teilweise aufgehoben werden.
Zudem bleibt das Angebot an Immobilien weiterhin knapp, was ebenfalls auf die Preise drückt. Die Commerzbank erwartet daher keinen erneuten Immobilienboom wie vor der Zinswende. Die Preise dürften zwar moderat steigen, jedoch weniger dynamisch als in den vergangenen Jahren. Trotz der Zinssenkung sind die Finanzierungskosten immer noch höher als während der Niedrigzinsphase, weshalb eine sorgfältige Planung für Immobilienkäufer weiterhin unerlässlich ist.
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