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Energieeffizienz

27 März
Energieeffizienz

Energieeffizienz macht sich bezahlt: Immobilien mit Top-Energiewerten erzielen deutlich höhere Preise

Der energetische Zustand von Immobilien gewinnt zunehmend an Bedeutung – und das nicht nur aus Umweltaspekten, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Eine aktuelle Analyse zeigt: Wohnungen und Häuser mit hoher Energieeffizienz erzielen deutlich höhere Verkaufspreise als vergleichbare Objekte mit schlechter Energiebilanz.

Energieeffizienz

Bis zu 23 Prozent Preisaufschlag für Top-Wohnungen mit guter Energieeffizienz

Am stärksten wirkt sich die Energieeffizienz bei Eigentumswohnungen aus. Wer eine Wohnung mit der besten Energieeffizienzklasse A+ verkauft, kann im Schnitt mit einem Preisaufschlag von 23 Prozent im Vergleich zu einer Wohnung mit dem verbreiteten Standard D rechnen. Auch Wohnungen mit der Klasse A erreichen dieses Preisniveau. Auf der anderen Seite fallen Wohnungen mit der niedrigsten Klasse H im Schnitt nur vier Prozent günstiger aus. Grund dafür könnte sein, dass die Kosten für energetische Sanierungen bei Wohnungen meist auf mehrere Schultern – also die Eigentümergemeinschaft – verteilt werden.

Auch Häuser mit guter Energiebilanz sind deutlich teurer

Noch deutlicher fällt der Preisunterschied bei Einfamilienhäusern aus. Hier sind energetisch top sanierte Objekte ein echtes Verkaufsargument. Häuser mit Klasse A+ werden im Durchschnitt für 16 Prozent mehr angeboten als vergleichbare Immobilien mit Standardklasse D. Gleichzeitig sinken die Preise bei schlechter Effizienz deutlich: Häuser mit Klasse H werden rund 14 Prozent günstiger angeboten. Der Grund ist klar: Wer ein solches Objekt erwirbt, muss häufig hohe Summen in energetische Sanierungen investieren – etwa für neue Fenster, bessere Dämmung oder moderne Heizsysteme. Besonders in Zeiten hoher Energiepreise und strengerer gesetzlicher Vorgaben – wie dem Gebäudeenergiegesetz – ist das für viele Kaufinteressierte ein Ausschlusskriterium.

Effiziente Immobilien trotzen dem Preisrückgang

Interessant ist auch ein Blick auf die Preisentwicklung seit der Zinswende und Energiekrise 2022. Zwar mussten auch energieeffiziente Immobilien zunächst Preisrückgänge verkraften, haben sich aber schneller wieder erholt. Aktuell liegen die Angebotspreise für energieeffiziente Objekte (Klasse A+ bis C) nur noch rund 5,5 Prozent unter dem Preisniveau vom Höhepunkt des Immobilienbooms im Juli 2022. Immobilien mit mittleren Effizienzklassen (D und E) haben dagegen rund 8,6 Prozent eingebüßt, bei den schlechtesten Klassen (F bis H) sind es sogar 9,3 Prozent.

Sanierungsstau bei Bestandsimmobilien

Die Analyse zeigt auch, dass bei gebrauchten Wohnimmobilien in Deutschland noch großer Sanierungsbedarf besteht. Im Jahr 2024 hatten über 36 Prozent der angebotenen Wohnungen und Häuser eine Energieeffizienzklasse schlechter als E – ein Anstieg gegenüber 2020, als es noch 28 Prozent waren. Besonders kritisch ist die Situation bei freistehenden Häusern, wo mehr als die Hälfte der Objekte unterhalb der Klasse E rangiert.

Energieeffizienz

Große Unterschiede zwischen Regionen

Regional zeigt sich ein deutliches Gefälle: Während in wirtschaftlich starken Regionen und ostdeutschen Städten viele Immobilien bereits saniert wurden, dominieren in strukturschwächeren Gegenden oft energetisch veraltete Objekte. In Schwerin etwa haben nur gut fünf Prozent der angebotenen Immobilien eine schlechte Energieklasse, in Holzminden (Niedersachsen) hingegen fast 80 Prozent.

Der energetische Zustand einer Immobilie ist längst kein Randthema mehr. Käufer achten zunehmend auf den langfristigen Kostenfaktor Energie – und sind bereit, für gut sanierte Objekte deutlich mehr zu zahlen. Eigentümer sollten sich dieser Entwicklung bewusst sein – und bei schlechter Effizienz den Sanierungsbedarf nicht unterschätzen.

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