Ein Haus oder eine Wohnung zu verkaufen, ist heute mehr als eine reine Marktfrage. Es ist eine Frage der Energieklasse. Denn seit der Energiekrise und dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat sich die Wahrnehmung potenzieller Käufer stark verändert. Der energetische Zustand einer Immobilie wird zunehmend zu einem zentralen Kaufkriterium und hat handfeste Auswirkungen auf den Verkaufspreis. Der Energieausweis wird für den Hausverkauf oder den Wohnungsverkauf relevant. Die neusten Entwicklungen zum Thema Energieausweis haben wir für Sie zusammengefasst.
Eine aktuelle Analyse zeigt: Immobilien mit sehr guter Energieeffizienz erzielen deutlich höhere Preise. Im Schnitt liegt der Preisaufschlag für Wohnungen mit der Top-Klasse A+ bei 23 Prozent. Bei Häusern sind es immerhin bis zu 16 Prozent.
Umgekehrt führen schlechte Energiewerte, wie etwa Klasse F, G oder H, zu spürbaren Abschlägen von bis zu 14 Prozent gegenüber durchschnittlichen Objekten der Klasse D. Fazit für Eigentümer: Wer eine gut gedämmte, energieeffiziente Immobilie verkauft, profitiert vom wachsenden Nachhaltigkeitsbewusstsein der Käufer – und kann einen echten Mehrwert herausholen. Bedenken Sie bitte, dass Sie beim Immobilienverkauf einen Energieausweis benötigen.
Ein genauerer Blick auf die Energiebilanz von Bestandsimmobilien in Deutschland offenbart ein deutliches Ungleichgewicht. Freistehende Häuser sind energetisch meist deutlich schlechter aufgestellt als Wohnungen. Laut unterschiedlichen Statistiken verfügten im Jahr 2024 über die Hälfte der angebotenen Häuser (51,9 Prozent) über eine Energieeffizienzklasse schlechter als E. Ein besorgniserregender Wert, wenn man bedenkt, wie stark sich dieser Zustand auf Preis, Nachfrage und Sanierungsaufwand auswirkt.
Besonders kritisch ist die Situation bei freistehenden Einfamilienhäusern. Rund ein Viertel der angebotenen Objekte fiel in die schlechteste Kategorie H. Hier stehen entsprechend hohe Sanierungskosten für Dämmung, Fenster oder Heiztechnik auf dem Plan. Zum Vergleich: Nur 22,5 Prozent der Häuser erfüllten die Anforderungen der guten Klassen A+ bis C.
Die regionalen Unterschiede sind enorm. In strukturschwachen, ländlichen Regionen ist der Sanierungsbedarf am höchsten. Im Landkreis Holzminden (Niedersachsen) hatten über 79 Prozent der angebotenen Immobilien eine schlechte Energiebilanz (Klasse F, G oder H). Ähnlich alarmierend ist es in Höxter (NRW) mit 72,1 Prozent und Pirmasens (Rheinland-Pfalz) mit 71,8 Prozent.
Ein ganz anders Bild zeigt sich in Ostdeutschland und Süddeutschland. Städte wie Schwerin, Rostock und Dresden stechen positiv hervor. In diesen Regionen wurden viele Gebäude nach der Wende saniert. Auch wirtschaftlich starke Regionen im Süden weisen tendenziell bessere energetische Standards auf.
Seit 2009 ist der Energieausweis bei Verkauf oder Vermietung gesetzlich vorgeschrieben. Er gibt Auskunft über den Energieverbrauch oder -bedarf einer Immobilie. Der Energieverbrauch oder -bedarf wird als Farbskala von A+ (sehr effizient) bis H (extrem ineffizient) dargestellt. Der Ausweis muss spätestens bei der Besichtigung vorliegen, andernfalls drohen Bußgelder. Für Verkäufer ist der Energieausweis jedoch mehr als nur eine Formalie. Denn er ist ein Verkaufsargument. Ein gutes Energielabel hebt Ihre Immobilie positiv von anderen ab und sorgt für höhere Nachfrage und bessere Preise.
Die Energieeffizienz einer Immobilie erlebt steigendes Interesse. Die Gründe dafür sind vielseitig. Käufer rechnen beispielsweise mit laufenden Betriebskosten. Eine schlechte Dämmung oder veraltete Heiztechnik, die höhere Kosten Betriebskosten verursachen, schrecken ab. Für viele Immobilienkäufer bedeuten unsanierte Häuser hohe Investitionen. Wer energetisch modernisiert hat, schafft Vertrauen. Gesetzliche Auflagen machen energetische Standards zur Zukunftsfrage – nicht nur für Käufer, sondern auch für Banken bei der Kreditvergabe. Wollen Sie eine Immobilie verkaufen? Dann wenden Sie sich gerne an unser Team, denn wir können Ihnen auch beim Energieausweis weiterhelfen.
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