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Aktuelle EZB-Zinsentscheidung: Sommerpause ohne Zinssenkung

19 Juli
Aktuelle EZB-Zinsentscheidung: Sommerpause ohne Zinssenkung

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, den Leitzins im Euroraum vorerst bei 4,25 Prozent zu belassen. Damit geht die EZB somit ohne Zinssenkung in die Sommerpause. Diese Entscheidung war weitgehend erwartet worden und bereits von den Kreditgebern eingepreist. Experten gehen davon aus, dass im September eine weitere Lockerung erfolgen könnte, was sich auch auf den Bereich Baukredit und Immobilienfinanzierung auswirken kann.

Die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, gab keinen klaren Hinweis auf den Zeitpunkt der nächsten Zinssenkung. Sie betonte, dass zukünftige Zinsentscheidungen weiterhin von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängen würden. Diese Aussage machte sie am 18. Juli nach der Ratssitzung zur Zinsentscheidung in Frankfurt am Main. Der aktuelle Leitzins, zu dem sich Kreditinstitute Geld bei der Notenbank leihen können, bleibt somit bei 4,25 Prozent. Der Einlagensatz, den Banken für geparkte Gelder erhalten, bleibt ebenfalls unverändert bei 3,75 Prozent. Diese Zinsen waren im Juni 2024 erstmals seit September 2019 gesenkt worden, nachdem sich die Inflation abgeschwächt hatte.

Auswirkungen auf den Immobilienkauf

Die aktuelle Zinsentscheidung der EZB hat direkte Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und potenzielle Immobilienkäufer. Ein hoher Leitzins bedeutet, dass die Kosten für Kredite relativ hoch bleiben. Dies kann potenzielle Immobilienkäufer abschrecken, da die Finanzierung teurer ist. Für diejenigen, die bereits Immobilienkredite haben, können hohe Zinsen zu einer erhöhten finanziellen Belastung führen, insbesondere wenn variabel verzinste Kredite betroffen sind.

Für Käufer, die auf eine Zinssenkung warten, könnte der September eine wichtige Rolle spielen. Sollte die EZB dann tatsächlich die Zinsen senken, könnten die Finanzierungskosten für Immobilien sinken, was den Kauf attraktiver machen würde. Daher lohnt es sich für potenzielle Käufer, die Entwicklungen genau zu beobachten und möglicherweise ihre Kaufentscheidung an die geldpolitischen Maßnahmen der EZB anzupassen.

Die Chronologie der EZB-Geldpolitik

Am 21. Juli 2022 erhöhte der EZB-Rat erstmals nach elf Jahren die Zinsen im Euroraum Danach erfolgte eine Reihe an unterschiedlichen Erhöhungen. Nach der zehnten Zinserhöhung in Folge am 14. September 2023 pausierte der Leitzins ab dem 26. Oktober 2023 bei 4,5 Prozent. Diese Höhe wurde in den darauffolgenden Sitzungen beibehalten: am 14. Dezember 2023, 25. Januar 2024, 7. März 2024 und 11. April 2024.

Überblick über den Zinswandel:

  • September 2022: Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent.
  • Oktober 2022: Anhebung auf zwei Prozent (plus 0,75 Prozentpunkte).
  • Dezember 2022: Steigerung auf 2,5 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte).
  • Februar 2023: Erhöhung auf drei Prozent.
  • März 2023: Anhebung auf 3,5 Prozent.
  • Mai 2023: Steigerung auf 3,75 Prozent.
  • Juni 2023: Erhöhung auf vier Prozent (plus 0,25 Prozentpunkte).
  • Juli 2023: Anhebung auf 4,25 Prozent (plus 0,25 Prozentpunkte).

Am 6. Juni 2024 kam es zur ersten Zinssenkung nach langer Zeit. Wie oft es noch zu entsprechenden Zinssenkungen geben wird, ist aktuell schwer abzuschätzen. Vertreter der Notenbank haben wiederholt betont, dass die Entscheidungen von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel, Mitglied des EZB-Rates, erklärte, dass eine erste Zinssenkung nicht zwangsläufig eine Reihe weiterer Senkungen nach sich ziehen müsse. Es gebe keinen „Autopiloten“ für Zinssenkungen.

Ausblick auf zukünftige Zinsentscheidungen

Die EZB hat sich auf keinen festen Zinspfad festgelegt, wie Lagarde nach der Ratssitzung am 18. Juli 2024, der letzten vor der diesjährigen Sommerpause, betonte. Experten rechnen mit der nächsten Zinssenkung am 12. September 2024, wenn die nächste Zinsentscheidung ansteht.

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