Die Europäische Zentralbank (EZB) steht erneut im Fokus der Finanzmärkte. Nach der Sommerpause erwarten Experten weitere Zinssenkungen, die erhebliche Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt haben könnten. In diesem Artikel beleuchten wir die aktuellen Entwicklungen, die Prognosen und die Auswirkungen der EZB-Entscheidungen auf den Immobilienmarkt.
Vor der Sommerpause im Juli hat die EZB den Leitzins wie erwartet bei 4,25 Prozent belassen. Diese Entscheidung war keine Überraschung, da die Inflationsrate im Euroraum weiterhin hoch ist. Experten rechnen jedoch damit, dass bei der nächsten Sitzung am 9. September eine Zinssenkung folgen wird.
Marktbeobachter, wie die Baufi24 Baufinanzierung GmbH, weisen darauf hin, dass die aktuelle Kerninflation die Erwartungen auf eine schnelle Zinssenkung dämpft. Dennoch bieten sich Immobilienkäufern derzeit gute Chancen. Geschäftsführer Oliver Kohnen betont, dass die Gefahr, den richtigen Zeitpunkt für den Immobilienkauf zu verpassen, real ist und monatlich zunimmt. Während die Mieten weiter steigen, zeigen die Immobilienpreise nach Jahren des Rückgangs erste Anzeichen eines Anstiegs.
Catella Research hebt die psychologischen Effekte der EZB-Zinspolitik hervor. Die Zinssenkung im Juni 2024 war ein positives Signal für die Immobilienmärkte. Investoren wurden wieder aktiver, und die Transaktionsaktivitäten nahmen zu. Allerdings warnt Catella vor anhaltenden Herausforderungen, wie steigenden notleidenden Krediten und schwierigen Kreditprolongationen.
Laut Mirjam Mohr von der Interhyp Gruppe zeigt der Immobilienmarkt deutliche Zeichen der Erholung. Die Bauzinsen für zehnjährige Darlehen sind im Vergleich zu 2023 deutlich gesunken, was die Nachfrage nach Immobilien erhöht hat. Diese Zinssenkung hat die Leistbarkeit von Immobilien verbessert und zu einem Anstieg der Immobilienpreise geführt.
Der Finanzierungsvermittler Hüttig & Rompf berichtet von einem deutlichen Anstieg des Baufinanzierungsvolumens im zweiten Quartal 2024. Geschäftsführer Benjamin Papo sieht den positiven Effekt der EZB-Zinssenkung und betont, dass das aktuelle Bauzinsniveau kein Hindernis für den Erwerb von Wohneigentum darstellt. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Unsicherheit über weitere Zinssenkungen bestehen.
Der Vizepräsident der EZB, Luis de Guindos, hat eine weitere Zinssenkung im September 2024 in Aussicht gestellt. Er betont jedoch die enorme Unsicherheit und die Notwendigkeit einer umsichtigen Entscheidungsfindung. Im September werden neue makroökonomische Prognosen zur Verfügung stehen, die eine fundiertere Entscheidung ermöglichen. An den Finanzmärkten wird mit zwei weiteren Zinssenkungen von jeweils 25 Basispunkten im September und Dezember gerechnet.
Die Entscheidungen der EZB und ihre Zinspolitik spielen eine entscheidende Rolle für den deutschen Immobilienmarkt. Trotz der Herausforderungen durch die hohe Inflation und die wirtschaftliche Unsicherheit bieten sich derzeit Chancen für Immobilienkäufer. Die kommende Zinssitzung im September wird mit Spannung erwartet und könnte weitere Impulse für den Markt geben. Bleiben Sie informiert und nutzen Sie die aktuellen Entwicklungen für Ihre Investitionsentscheidungen.
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