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Abflüsse aus Immobilienfonds erreicht höchsten Stand

6 April
Abflüsse aus Immobilienfonds erreicht höchsten Stand

Aktuell zeigt sich auf dem Markt der Immobilienfonds ein besorgniserregender Trend. Immer mehr Anleger ziehen verstärkt Kapital aus offenen Immobilien-Publikumsfonds ab. Die Alarmglocken für Anleger aus Deutschland schrillen lauter als jemals zuvor. Denn die Mittelabflüsse aus offenen Immobilien-Publikumsfonds haben im Februar 2024 einen aktuellen Höchststand erreicht. Damit verliert die einst beliebte Anlageklasse immer mehr an Bedeutung. Denn der Abwärtstrend zeigt sich nun schon das siebte Mal in Folge.

Die jüngsten von Barkow Consulting analysierten Daten zeigen einen massiven Kapitalabfluss von rund 430 Millionen Euro. Seit Sommer letzten Jahres haben Anleger damit insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro aus Offenen Immobilien-Publikumsfonds abgezogen.  Zudem erreichten die Rückgaben von Fondsanteilen zu Jahresbeginn mit 680 Millionen Euro den höchsten Stand seit August 2017. Die Experten beschreiben diesen sich entwickelnden negativen Trend als besorgniserregend.

Abflüsse aus Immobilienfonds erreicht höchsten Stand

Herausforderungen für Immobilienfonds im Jahr 2024

Über viele Jahre hinweg waren offene Immobilien-Publikumsfonds bei den Anlegern begehrt. Vor allem in Zeiten von Null- und Negativzinsen boten sie eine solide Rendite bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Doch seit der Zinswende vor etwa zwei Jahren hat sich ein drastischer Wandel ereignet. Der Trend zu Mittelabflüssen begann bereits im August letzten Jahres und scheint sich weiterhin fortzusetzen.

Was sind offene Immobilien-Publikumsfonds? Wer sich aktuell fragen sollte, um welche Anlage es sich hierbei handelt, die einen derartigen Absturz erlebt, dem wollen wir es kurz erklären.

Sogenannte offene Immobilien-Publikumsfonds (OIP-Fonds) sind eine spezielle Form von Investmentfonds. Diese ermöglicht es den Anlegern, sich an einem Pool von Immobilien zu beteiligen. Diese Fonds investieren das Anlegergeld überwiegend in Immobilien, wie Wohngebäude, Bürogebäude, Einzelhandelsimmobilien oder Gewerbeimmobilien. Der Begriff „offen“ bezieht sich in diesem Falle darauf, dass die Fonds normalerweise kontinuierlich Anteile ausgeben und zurücknehmen.

Die Herausforderungen für die Fondsklasse sind aktuell recht vielfältig. Zum einen sind die Kosten für Baufinanzierungen deutlich gestiegen. Dass macht sich wiederum bei Wohn-, Büro- als auch bei Gewerbeimmobilien bemerkbar. Zum anderen ist der Rückgang der Bautätigkeit ein weiteres Warnsignal für Anleger. Die Zahl der Bauanträge ist gering und die Baugenehmigungen sind im Januar 2024 erneut gesunken. Die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen einen Rückgang der genehmigten Wohnungen um 23,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Herausforderungen für Immobilienfonds im Jahr 2024

Unsichere Zukunftsaussichten für Anleger

Was heißt dieser Rückgang nun genau und was passiert in Zukunft? Neben den Zinsen belasten die Branche auch gestiegene Lohn- und Materialkosten. Jedoch lassen sich die massiven Kostensteigerungen nicht immer vollständig an die potenziellen Käufer weitergegeben. Das wiederum führt zu einer Verlangsamung des Immobilienmarktes. Im Umkehrschluss reduziert diese Entwicklung das Angebot für offene Immobilien-Publikumsfonds und erschwert deren Performance.

Die Zukunftsaussichten bleiben weiterhin unsicher und Anleger stehen vor der schwierigen Entscheidung: Behalten Sie Ihre Anteile an offenen Immobilienfonds oder verkaufen sie diese jetzt. Weiterhin kritisch zu beobachten ist die gesamte Entwicklung der Bau- und Immobilienmärkte. Nur so lassen sich fundierte Anlageentscheidungen treffen.

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